Zwei Schwalben ziehen nach Sueden

Wenngleich wir bei der Abfahrt eher aussahen wie 2 Paradiesvoegel, so tragen immerhin unsere Ostmofas der Firma Simson den Namen "Schwalbe". Und da letztere um diese Jahreszeit bekanntermassen nach Sueden ziehen, wollen wir unseren Gefaehrten diesbezueglich in nichts nachstehen. Ganz in diesem Sinne, ging es heute frueh also endlich und tatsaechlich los auf unsere wilde Fahrt mit zwei Mofas in Richtung Sahara.
Eigens fuer den Start unserer Mission hatte das Wirtshaus "Goldener Sternen" ein leckeres Mofafahrerfruehstueck fuer alle Freunde und Schaulustigen organisiert. Auch alle waren puenktlich da - wer fehlte, waren wir. Das lag daran, dass unser Vorhaben zunaechst nicht unter einem allzu "goldenen Sternen" stand. Bereits auf der Fahrt zu der offiziellen Verabschiedung ging Lorenz nach 100 Metern der Sprit aus. Diese erste Schrecksekunde konnte allerdings schnell behoben werden und wir konnten mit vollem Tank und etwas Verspaetung auch noch ein zuenftiges Fruehstueck zu uns nehmen.
Aber selbst waehrend dessen Verkoestigung wirkte die Mofa Safari in unseren Koepfen noch in weiter Ferne. Erst als wir gegen 12 Uhr unsere Schwalben gezuendet, uns von allen verabschiedet, an der Tankstelle St. Georgen noch unsere Benzinfilter eingebaut und dann das Ortsschild Freiburg passiert hatten, wurde uns allmaehlich bewusst, was wir uns da eigentlich vorgenommen haben.

Sehr eindrucksvoll bewusst wurde uns dieser Gedanken vor allem auf der darauffolgenden und nie enden wollenden Horrorfahrt durch den Eisregen Suedbadens. Bis auf das Mark durchgefroren und aufgeweicht, zogen wir irgendwann die Kaelte- und Hungernotbremse. Rettung war in Sicht: die Doenerbude von Mulhouse. Genauer gesagt deren Grill. Denn nicht nur dass dieser eine leckere Mahlzeit zu fabrizieren vermochte, nein, er strahlte ueberdies auch eine sonnenhafte Hitze zu uns an die Theke hinueber, von der wir mit groesstmoeglicher Angriffsflaeche hinplatziert versuchten, nicht ein einzelnes Quaentchen an uns vorbeistrahlen zu lassen.

Am Ende des Tages hiess die stolze Bilanz 64 Kilometer. Gefuehlt waren es dafuer gleich doppelt so viele wie die urspruenglich angepeilten 200. Fest steht, dass die Heimat jetzt schon in weiterer Ferne wirkt als heute frueh noch unsere Abfahrt. Fest steht jetzt gluecklicherweise auch unser Zelt, welches wir im stroemenden Regen an einer Tennisanlage aufgebaut hatten. Das war die letzte Spannung des Tages. Denn wie schon die dilletantische Tatsache, dass unsere erste Probefahrt gleichzeitig auch unsere Abfahrt war, so wussten wir bis vor einer Stunde noch nicht, ob in dem lumpigen Zeltsack auch wirklich alle Notwendigkeiten enthalten sind, um auch tatsaechlich ein Zelt aufbauen zu koennen. Aber die Schaeflein liegen jetzt im Trockenen und freuen sich auf eine kalte Nacht.

P.S.: Die Tastatur ist eine einzige Katastrophe ;)

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